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Nachdem wir in den ersten beiden Beiträgen das Affiliate Marketing sowie die unterschiedlichen Tracking-Methoden vorgestellt hatten, kommen wir heute auf die unterschiedliche  Provisionsmodelle zu sprechen.

Im folgenden schauen wir uns die Provisionsmodelle Pay-per-Sale, Pay-per-Lead, Pay-per-Click sowie das Lifetime-Provisionsmodell an.

Pay-per-Sale

Der Grundgedanke als das Affiliate Marketing im Jahre 1997 gestartet wurde, war es den Affiliates, die einen Besucher auf die Webseite des Merchants leiten und dieser dort einen Kauf tätigt, eine Provision abhängig vom verkauften Produkt und des Warenkorbwertes auszuzahlen. Diese Art von Vergütungsmodell wird als Pay-per-Sale bezeichnet und auch gehört heute noch zu den am meist genutzten Provisionsmodelle im Affiliate Marketing. Die Höhe der Provision ist abhängig von mehreren Variablen und kann dadurch unterschiedlich hohe Provisionen zur Folge haben. Eine entscheidende Variable ist die Produktkategorie des beworbenen Produktes. Die unterschiedlichen Provisionen lassen sich am besten am Beispiel des Amazon Partnerprogramms darstellen.

Amazon-Partnerprogram-Provision

 

 

Des Weiteren gibt es bei einigen Partnerprogrammen, sogenannte Provisionsintervalle. Dies bedeutet, dass die prozentuale Provision bei dem Erreichen eines Intervalls sich erhöht. Die Motivation hinter diesem Modell ist, dass Affiliates durch höhere Provision einerseits angetrieben werden, die beworbenen Produkte stärker in den Mittelpunkt zu setzten und das erfolgreiche Affiliates durch höhere Provisionen belohnt werden.

Für bestimmte Produktkategorien lassen sich grundsätzlich einheitliche Provisionssätze definieren. Reiseanbieter bieten mit Provisionen von 2,5 bis 5% eine relativ geringe Affiliate-Provision. Bei digitalen Produkten, wie Musik, DVDs aber auch bei Büchern und Kleidung, liegen die Provisionen im Bereich von 5-15%. Die wohl höchsten Provisionen zahlen Software-Anbieter mit bis zu 22%.

Pay-per-Lead

Als Lead wird im herkömmlichen Marketing ein potentieller Neukunde verstanden. Im Affiliate Marketing meint das Pay-per-Lead-Verfahren die Gewinnung von qualifizierten Kundenkontakten durch Werbemaßnahmen des Affiliates.  Mit einem qualifizierten Kundenkontakt wird in der Regel die Registrierung des Newsletters oder auch die Anforderung eins Kataloges gemeint. Insbesondere bei Verkauf von erklärungsbedürftigen Produkten sowie beim Vertrieb von Verträgen über das Internet wird als Vergütungsmethode das Pay-per-Lead-Verfahren angeboten. Mögliche Anbieter von Pay-per-Lead Verfahren sind Versicherungsdienstleister, Banken oder auch Mobilfunkanbieter. Beim Pay-per-Lead verfahren wird oftmals eine Fixprovision an den Affiliate gezahlt. Die Differenz der angebotenen Provisionen sind in den jeweiligen Industrien, ebenfalls unterschiedlich hoch. In der Mobilfunkbranche werden bis zu 240€ pro vermittelten Vertrag gezahlt. In der Wohnungsvermittlungsbranche wird die Vermittlung einer Anzeigenerstellung mit einem Pay-per-Lead von maximal 9€ vergütet.

Pay-Per-Click

Beim Pay-per-Click-Verfahren wird der Affiliate für jeden Besucher, der durch das Klicken auf ein Werbeanzeige zur Webseite des Merchant geleitet wird, vergütet. Die erfolgsabhängige Aktion beim Pay-per-Click wird als einzige im Provisionsmodell des Affiliate Marketing, nicht auf der Webseite des Merchant, sondern auf der Webseite des Affiliate getätigt. Wegen der Manipulierbarkeit wird das Pay-per-Click Verfahren oftmals mit einer IP-Sperre verbunden, so dass derselbe Besucher durch mehrere Klicks nicht doppelt gezählt wird. Grundsätzlich ist das Pay-per-Click verfahren im Affiliate-Marketing nur noch selten anzutreffen. Die Vergütungshöhe des Pay-per-Clicks ist ebenfalls abhängig von der jeweiligen Online-Industrie des Merchant. So kann ein Klick in manchen Industrien einige Cent wert sein, wohingegen in Provisionsstarken und wettbewerbsintensiven Branchen auch mehrere Euro pro Klick gezahlt werden.

Lifetime-Provisionen

Bei einer Pay-per-Sale-Provision wird der Affiliate für den einzelnen Kauf vergütet. Wenn der Merchant sein Provisionsmodell auf die Lifetime-Provision umstellt, erhält der Affiliate auch bei Folgekäufen des Kunden eine Provision. Um die Folgekäufe eines Kunden zu messen, wird bei der Lifetime-Provision entweder die Partner-ID in der Kundendatenbank gespeichert oder ersatzweise kommt es zur Speicherung eines Cookies ohne Ablaufdatum.  Durch die Messung anhand der Partner-ID kommt es zur einer eindeutigen Zuordnung von Wiederkäufen zum Affiliate Partner.

Die Cookie-Methode hat den Nachteil, dass nach Löschung der gesetzten Cookies durch den User keine Folgekäufe protokolliert werden können. Grundsätzlich ist das Provisionsmodell der Lifetime-Provision in der Affiliate Marketing Szene nicht unumstritten. Wenn ein Merchant mit einer Lifetime-Provision bereits viele Affiliates in seinem Partnerprogramm vereinen kann, dann hat dies negative Folgen auf die Gewinnung neuer Affiliate-Partner. Denn Affiliates erhalten keine Provision, wenn sie bereits Kunden mit einer bereits vorhandenen Partner-ID an den Merchant vermitteln. Da die Partner-ID bereits einem anderen Affiliate gehört, besteht für Affiliates grundsätzlich keine Motivation bestehende Kunden zu werben. Wegen dieser Problematik ist das Provisionsmodell der Lifetime-Provision eher weniger verbreitet. Die Lifetime-Provision ist insbesondere bei Programmen sinnvoll, die einen sehr hohen Aufwand haben, um Interesse für das beworbene Produkt zu wecken.

Ich hoffe, dass dir meine Beitragsreihe Affiliate-Marketing gefallen hat. 🙂

Tobias Dziuba

Mein Name ist Tobias und ich bin Gründer & Geschäftsführer der Amazon Agentur Adsmasters GmbH mit Sitz in Düsseldorf.

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Basierend auf 59 Rezensionen
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